Nutzen: Inertisieren als Verfahren zum Explosion- und Gefahrenschutz. Mit Hilfe von Inertgas soll mit dem Inertisieren die Bildung eines explosionsfähigen Gemisches vermieden werden
Inertisierung
Was ist unter Inertisierung zu verstehen?
Bei der Inertisierung handelt es sich um ein Verfahren, bei dem unbrennbare Gase (Schutzgase) zum Einsatz kommen, um verschiedenen kritischen Szenarien aus dem Weg zu gehen. Mit dem Ziel Explosionen zu vermeiden, Feuchtigkeit von Produkten fernzuhalten und unerwünschte Reaktionen auszuschließen, wird in diesem Zusammenhang auf inerte Gase gesetzt. Mit Hilfe des Schutzgases erfolgt eine Sauerstoffreduktion, wo durch Sauerstoffvolumenanteil unterhalb der Sauerstoffgrenzkonzentration (SGK) beziehungsweise der höchstzulässigen Sauerstoffkonzentration (HSK) liegt. Das Gemisch kann sich im geschützten Raum nicht mehr entzünden.
Methoden beim Inertisieren
In der Industrie erfüllen die verschiedenen Inertisierung-Methoden unterschiedliche Aufgaben.
- Purging (Spülung): Bei diesem Verfahren können durch die Verwendung von inerten Gasen Rohrleitungen gespült werden. Mit Hilfe der zugeführten inerten Gasen werden Prozessgase aus den Pipelines verdrängt und somit aufkommende Gefahren gebannt.
- Blanketing (Abdeckung): Bei dieser Technik sollen durch die Zufuhr von Schutzgasen konstante inerte Bedingungen über einem Produkt geschaffen werden. Im Idealfall werden Explosionsgefahren ausgeschlossen und Verfärbungen, Polymerisationen sowie andere negative Qualitätsmerkmale erhebliche verringert.
- Sparging (Durchperlen): Im dritten Verfahren werden die Gase in Form von Blasen durch eine Flüssigkeit geleitet. Dies hat zur Folge, dass eine bessere Durchmischung und die Stoffaustauschoberfläche zwischen Gas und Flüssigkeit deutlich vergrößert wird. Beheimatet ist diese Verfahrenstechnik vor allem bei chemischen und biologischen Reaktionen sowie beim Strippen. Durch die Inertisierung mit Stickstoff kann Sauerstoff aus Öl oder Abwasser verdrängt werden.
Rohrleitungsreinigung mit Molchen
Das Molchen von Leitungen ist ein altbewährtes Verfahren, das seine Tauglichkeit in der Vergangenheit schon unter Beweis gestellt hat. Das Rohrleitungen molchen birgt dabei das Risiko, dass ein eingebrachter Molch in der Leitung verbleibt. In diesem Zusammenhang wird im Rahmen von pneumatisch Druckprüfungen gemolcht, um Restluft aus den Leitungen hinauszudrängen.